Irgendwann gegen Ende der Saison fällt die Deckenleuchte in der Nasszelle aus. Zuerst sind die Ausfälle nur sporadisch, dann irgendwann dauerhaft. Der Austausch des extra für diesen Fall als Ersatzteil an Bord mitgeführten Leuchtmittels hilft leider nicht. Daher baue ich das Teil zu weiteren Untersuchung aus.
Analyse

Versuch mit neuer LED-Leuchte
Ich frage bei SVB nach (dem offiziellen Ersatzteillieferanten von Bavaria). Bedauerlicherweise wird die Leuchte im Original nicht mehr hergestellt. Man empfiehlt mir diese LED-Innenleuchte als Ersatz. Tatsächlich passt sie von den Maßen ganz gut, sie ist etwas größer als das Original und würde daher die Schraublöcher und Verfärbungen überdecken. Leider ist der Kabelauslass an der Außenkante und nicht wie beim Original in der Mitte. Ich werde also ein weiteres, neues Loch für das Kabel bohren müssen. Das finde ich nicht optimal, da sie mir aber optisch gefällt und ich nirgends eine besser passende Alternative finde, bestelle ich sie trotzdem.
Es vergeht einige Zeit, die BALINA ist inzwischen im Winterlager. Ich bin an Bord und möchte die Lampe einbauen. Ich zeichne das neue Loch an und inspiziere den Bereich hinter der Deckenschale durch das vorhandene, große Loch mit meiner günstigen Endoskopkamera. Zum Glück!
Genau dort, wo ich das neue Loch für das Kabel machen will, ist zwischen der Innenschale und dem Deck ein großer Batzen harter Kleber, der beide verbindet. Da komme ich also mit dem Kabel nicht durch. Drehe ich die Leuchte um 180 Grad und mache das neue Loch auf der anderen Seite, habe ich jedoch das gleiche Problem. Auch an dieser Stelle befindet sich so ein Klotz!

Ich ärgere mich und breche erstmal ab. Muss ich wohl doch noch eine andere Leuchte suchen? Das Kabel an der neuen Leuchte zur Mitte umzulegen klappt meiner Meinung nach leider auch nicht.
Während der erneuten Suche nach einer passenden Leuchte kommt mir eine Idee. Ich habe doch noch ordentliche LED-Streifen, die ich für unser erstes Boot gekauft, aber dort nicht mehr eingebaut hatte. Kann ich damit nicht die alte Leuchte zu einer neuen umbauen?
Neuaufbau der alten Leuchte als LED
Ich beginne damit, die alte Leuchte in ihre Einzelteile zu zerlegen. Das Gehäuse bietet viel Platz, der LED-Streifen passt rein und die Kabelführung sollte auch keine Probleme machen. Dann kann der Umbau ja beginnen!
Kurz spiele ich mit dem Gedanken, einen weißen und einen roten LED-Streifen einzubauen, und damit gleich auch eine Nachtlichtfunktion einzubauen. Diese Idee scheitert daran, dass ich keinen passenden ON-OFF-ON Schalter finde. Überhaupt finde ich erstmal keinen passenden Ersatz für den vermutlich defekten Schalter, da der Platz für diesen doch sehr begrenzt ist. Glücklicherweise finde ich heraus, dass es sich bei dem Originalschalter um einen BJB Wippschalter 43.409 handelt, der problemlos zu bekommen ist und bestelle einen.


Das Gehäuse hat, wie fast alle Deckenleuchten an Bord mit der gleichen Oberfläche, fleckige, matte Stellen, die mit einem normalen Lappen nicht weggehen. Ich hatte schon Sorge, dass es sich um Beschädigungen der Oberfläche handelt, doch ich bekomme sie mit einem Zauberschwamm einfach wegpoliert. So strahlt das Gehäuse wieder wie neu. Da sind die anderen Leuchten wohl auch mal demnächst dran.

Ich schneide den LED-Streifen auf die richtige Länge und überlege, wie ich ihn im Gehäuse befestigen kann. Einfach einkleben funktioniert nicht, da er dann die Schraublöcher zur Befestigung an der Decke verdecken würde. Da ich auch noch eine passende Profilleiste habe, packe ich den LED-Streifen da rein und befestige dann die Leiste mit selbstklebenden Klettband im Gehäuse. Sicher nicht die professionellste Lösung, aber sie funktioniert. So kann sie zum Erreichen der Schrauben einfach entfernt werden. Zusätzlich sorgt die Leiste für etwas diffuseres Licht und die einzelnen LEDs des Streifens blenden weniger.
Noch eine Anmerkung zum LED-Streifen: Es handelt sich um einen aus dem Bootszubehör, der im Spannungsbereich von 9 bis 18 V arbeiten kann. Das ist wichtig, da im Bordnetz ja nicht immer exakt 12 V anliegen (beim Ladevorgang z. B. sind es auch mal 14 V). Günstige LED-Streifen versagen unter diesen Bedingungen nach einiger Zeit den Dienst oder müssen entsprechende Hardware vorgeschaltet bekommen, die für konstante 12 V sorgt.

Es fehlt noch die Verkabelung des neuen Schalters. Die ist recht simpel. Ich durchtrenne das rote Pluskabel der LED-Leiste, versehe beide Enden mit passender Aderendhülse und Schrumpfschlauch und stecke sie in die Öffnungen des Schalters. Um den engen Winkel gut hinzubekommen, habe ich das Kabel beim Erhitzen des Schrumpfschlauchs bereits gebogen, so behält es danach die Form. Schließlich folgt ein erfolgreich bestandener Funktionstest.

Inzwischen ist die Lampe auch an Bord eingebaut. Sie ist etwas dunkler und wärmer als die alte Leuchtstoffröhre, fühlt sich aber sehr angenehm an. Ich bin zufrieden mit meinem Umbau und dem Erhalt des alten Gehäuses.
